Leider sehen noch immer viele Unternehmer, erst recht Kleinunternehmer, die Buchführung als notwendiges Übel, Belastung oder Bürokratie an. Leider, denn in einer funktionierenden Buchführung steckt eine Menge Potential.
Die Buchführung gibt euch Aussagen darüber:
- ob ihr Gewinne oder Verluste erwirtschaftet
- wie hoch eure Kosten in verschiedenen Bereichen sind (PKW-Kosten, Wareneinkauf, Miete/Gas/Strom/Wasser...)
- wie hoch eure Einnahmen sind, ggf. sogar nach verschiedenen Bereichen differenziert
- wo ihr vielleicht Kosten einsparen könntet
- je nach Aufwand und Bedarf könnt ihr sehen, welche Rechnungen ihr noch nicht bezahlt habt oder welche eurer Kunden ihre Rechnung bei euch noch nicht beglichen haben (Offene-Posten-Liste)
- wie viel Geld ihr euch als Unternehmer privat entnehmen können solltet
- die Bestände eurer Kasse und eures Bankkontos, habt ihr auch immer im Blick
- wo vielleicht eure Schwachstelle im Unternehmen liegt und wofür ihr zu viel Geld ausgebt
- Renner und Penner eurer Firma, lohnt es sich wirklich dies oder das anzubieten?
- die Info, was euch eure Arbeitnehmer jeden Monat kosten
- ob ihr liquide seid, um neue Investitionen zu tätigen
uns fallen noch so viele positive Dinge ein, die wir euch hier schreiben könnten...
Ihr seht, Buchführung muss nicht nur Papierkram und eine Belastung bedeuten, sondern kann euch auch eine Menge über euer Unternehmen, euch und eure Selbstständigkeit verraten.
Wichtig ist, dass die Buchführung aktuell gehalten wird, denn was nützt es euch eurer Bank eine BWA hinzulegen mit der Info, so sah mein Gewinn in 2015 aus?!
Bis auf einen verdutzten Blick, wird man da wohl nicht viel ernten können glaube ich...
Gerade bei Kleinunternehmern, die ihre Umsatzsteuervoranmeldung nicht regelmäßig, also monatlich oder im Quartal, ans Finanzamt übermitteln müssen, fällt die nicht vorhandene Buchhaltung sehr schnell ins Gewicht, wenn man aktuelle Daten benötigt.
Die meisten Kleinunternehmer denken sich, dass es reicht, wenn man die ganzen Einnahmen und diese merkwürdigen Ausgaben einfach bei der nächsten Steuererklärung in die Anlage EÜR knallt, passt schon irgendwie...
Anlagevermögen? Noch nie von gehört, habe ich nicht, ich benutze keine Anlagen.
Die Höhe der Privatentnahmen und Privateinlagen?
Geht die vom Finanzamt nichts an, die wissen eh schon viel zu viel über mich...
Ein Auto für 15.000,00 €, als sofortige Betriebsausgabe, hmm PKW Kosten hört sich gut an oder?
So Steuererklärung ist fertig, eine Erstattung von 5.000,00 € wow :-)
Bestenfalls denken sie sich noch: Ich verstehe die Kollegen nicht, die dafür eine Buchhalterin bezahlen, geht doch auch so...und Monate später dann der Schock, wenn man anstelle der Erstattung dann eine Nachzahlung auf dem Einkommensteuerbescheid findet und im schlimmsten Fall Tage später ein Schreiben vom Finanzamt eintrudelt, dass man sich doch bitte Zwecks Terminabsprache wegen einer Betriebsprüfung melden solle...
Manch einer fängt hier an zu schmunzeln und denkt sich, so ein Quatsch!
Ganz ehrlich, das erleben wir so oft und fragen uns immer nur warum?!
Man gibt so viel Geld für überflüssigen Unsinn aus, nimmt sich für so viele Dinge Zeit...
Hey, es ist euer Traum, den ihr lebt und für den ihr auf volles Risiko gegangen seid,
um euch diesen zu ermöglichen, ist da ein bisschen Buchführung nicht angemessen?
Ihr habt vielleicht sogar noch ein Darlehen aufgenommen und Investitionen getätigt, aber Buchführung braucht ihr nicht?
Man gibt Geld für Programme aus, "mach deine Buchführung alleine" (wird dann geworben) du kennst dich damit zwar nicht aus und wirst viel falsch machen (aber das sagen wir dir nicht, wir wollen nur dein Geld, zahl am besten monatlich, dann kommt es dir günstiger vor) und zum Schluss folgt der bekanntliche Knall.
Selbst, wenn ihr nach diesem Beitrag noch immer meint, dass ihr es gut genug könnt, um die Buchführung alleine zu meistern, dann lest wenigstens regelmäßig unseren Blog und lernt dabei grundsätzliche Infos und Know-How :-)
Wenn man sich regelmäßig um diese Dinge kümmert, bestenfalls täglich 15 Minuten oder eine halbe Stunde, ist man immer auf der sicheren Seite und kann aktuelle Zahlen vorlegen:
- für sich als Unternehmer, um gewisse Informationen aus der BWA zu ziehen für Fragen, die einen gerade interessieren oder für zukünftige Pläne
- wenn ihr ein Darlehen bei einer Bank aufnehmen wollt und diese aktuelle Zahlen haben möchte oder
- auch einfach nur, dass ihr immer UpToDate seit möchtet, was eure Selbstständigkeit betrifft
- und ihr wisst dann auch immer, wo ihr in der Anlage EÜR eure Einnahmen und so merkwürdige und komplizierte Ausgaben eingeben müsst
Habt ihr auch Erfahrungen damit gemacht oder gehört ihr eher zu denen, die die Buchführung lieber abgeben und zuverlässige und qualitative Auswertungen erhalten wollen? Erzählt uns davon, wir freuen uns auf eure Kommentare.
Allgemeiner Hinweis:
Die Betrachtung einer steuerlichen Behandlung ist abhängig von den persönlichen Verhältnissen eines jeweiligen Kunden und kann künftigen Änderungen unterworfen sein. Dieser Infotext stellt keine steuerliche Beratung dar und ersetzt keinesfalls die individuelle Beratung durch einen steuerlichen Berater. Eine Garantie für die Richtigkeit kann ich nicht übernehmen, auch wenn alle Informationen gewissenhaft recherchiert wurden. Hiermit distanziere ich mich ausdrücklich von allen fremden Inhalten, auf die ich evtl. verweise und mache mir diese Inhalte nicht zu Eigen. Wenn Bezeichnungen aus Vereinfachungsgründen männlich dargestellt werden, so beziehen sie sich jedoch auf alle gängigen Geschlechterformen (m/w/d). Eine Diskriminierung von Geschlechtern oder Minderheiten wird nicht geduldet.